Nass fröhliche Jugendfreizeit am Walchenseehaus

Freitag

Draußen winterlich kalt & nass, innen warm und fröhlich – die muntere Stimmung am diesjährigen Jugendfreizeitwochenende der Pöckinger Schützenjugend im großzügigen Selbstversorgerhaus am Walchensee ließ sich vom spontanen Wintereinbruch nach den sonnigen Sommerferien nicht trüben.
Die Fahrt in die Jugendfreizeit am Freitag, den 13. Mitte September führte die 17 Gäste wie üblich über die Passhöhe zwischen Kochelsee und Walchensee. Der berühmte Kesselberg zwischen Herzogstand und Jochberg sorgte für den ein oder anderen schummrigen Magen von im Auto lesender Kinder. Die Betreuer Silvia, Michaela, Kristian und Claudia freuten sich ebenfalls auf ein aufregendes, fröhliches Trainings- und Spielewochenende mit ihrer Schützenjugend.

Schriftführerin Michaela bat die Kinder einen Bericht über je einen Tag zu verfassen. „Als wir am Freitag um 17 Uhr am Jugendhaus angekommen sind, ist jeder auf eines der drei Zimmer für das er zugeteilt wurde, gegangen.“, berichteten Dominic und Anna in ihrer Ausführung über Freitag. Seit ‚Corona‘ gibt es keine Bettkissen und Bettdecken mehr im Selbstversorgerhaus am Walchensee, weswegen die Gäste in Schlafsäcken nächtigen oder ihre eigenen Decken mitbringen müssen. Beides sorgt für zusätzliches Gepäck, das die Autos selbst für den kurzen Aufenthalt eines Wochenendes recht vollpacken lässt.

David und Marcel zählten nach Einweisung den Getränkestand des Hauses. „Danach hatten wir bis zum Abendessen Freizeit, in der wir fast alle zusammengespielt haben.“, so Anna und Dominic weiter. „Um 18 Uhr gab es dann Abendessen, nämlich Kartoffeln, Kräuterquark und Tunfisch. Einige haben dann im Gemeinschaftsraum gespielt und anderen waren oben. Denen im Gemeinschaftsraum hat Silvia das Kartenspiel exploding kitten beigebracht, was wir dann auch viele Runden gespielt haben. Im Anschluss haben wir dann Werwolf gespielt. Mit Nachtlichtern und Wolfsgeheulmusik wurde für passende Stimmung unter den Jägern, Hexen, Werwölfen, Sehern, Dieben und Dorfbewohnern gesorgt. Etwa um 22 Uhr sind alle langsam ins Bett gegangen.“

Samstag

Bereits um 6:45 Uhr sorgten die ersten Kinder munter am nächsten Morgen mit Gepolter für leichten Unmut bei den noch müden Betreuern. Die Jungs schlichen sich morgens zum Mädchenzimmer, um sich gegenseitig zu necken.
Unsere Walchenseeküchenfee Claudia kümmerte sich frühmorgens um frische Semmeln für alle Schützenkameraden:innen. Sie besorgte wohlweislich auch gleich 2 dosierte Salzstreuer, um das Übermaß an Salzgenuß beim nächsten Essen zu verhindern. Küchendienst Dominik schnitt Obst, Marinus deckte fleißig den Gemeinschaftstisch für das erste gemeinsame Frühstück.

Nach Rätseln zum Schützenverein mussten sich die 13 Kinder ohne zu reden nach Alter, Schuhgröße und den Geburtsmonaten aufstellen. Mit unbedeutenden Falschpositionierungen schafften die Kinder souverän die korrekten Aufstellungen.
David und Wolfgang berichteten über den Samstag: „Um 10 Uhr fingen wir mit Kristian die Theoriestunden an. Wir haben interessante Dinge gelernt, z.B. über einen guten und stabilen Stand und was die meisten Olympiaschützen als Beruf machen. Nach einer halben Stunde Pause sind wir zur Praxis übergegangen. Wir haben gelernt und ausprobiert, wie man im Liegen schießt.“

Es wurde ein provisorischer Lichtgewehr Schießstand mit dem präzisen RedDot Zielsystem im Haus aufgebaut. „Legt euch mit Froschbeinen wie beim Schwimmen hin.“, erklärte Jugendtrainer Kristian seinen Schützlingen deren Anschlagsposition. Zwar haben die Schützen durch die große Unterstützungsfläche des liegenden Körpers anders als beim stehenden Anschlag, eine sehr hohe Stabilität im Anschlag, allerdings war es für die Kinder nicht so einfach das Gewehr auf einer sicheren Stützhand ruhig abzulegen. Dennoch war es eine interessante Erfahrung für alle Schützen. Wenn das Ergebnis schlechter als eine 8 war, durften sie Zuschauer die älteren Schützen ausbuhen. Bei besserem Schuss wurde begeistert geklatscht. Auch die Betreuer probierten sich im Liegendanschlag mit dem Lichtgewehr aus.

„Nach dem Abendessen hatten wir eine Pause gemacht, um noch eine Runde zu spielen.“ Die Gruppe spielte das lustige Kinderspiel ‚Simon Says‘ auf dem Gang‘ (ähnlich den Pfänderspielen ‚Kommando Pimperle‘ und ‚Alle Vögel fliegen hoch‘). Lachend fuhren die Kinder auf dem Boden Bob, ruderten synchron oder dehnten sich in Yogaähnlichen Übungen.

Beim anschließenden Teamspiel ‚Gorderischer Knoten‘ stand die Gruppe dicht beisammen im Kreis und jeder streckte die Arme nach vorne aus und gab einem anderen aufs Geratewohl die Hände. Der so entstandene Knoten musste nun „entknotet“ werden ohne die gefasste Hand loszulassen. Die Denk- und Dehnaufgabe war gelöst, als sämtliche Spieler wieder im Kreis standen und die Hände gefasst hielten. Ein Kooperationsspiel, das den Zusammenhalt der Schützenjugend stärkte und die gemeinsame Kommunikation förderte.

Zum Abendessen gab es leckere Brotzeit, nachdem die Kinder von Kristian angeleitete Ruheübungen zum Innehalten und Kräfte sammeln absolviert hatten. „Danach haben wir uns mit Knicklichtern und Neon-Farben dekoriert.“ Fröhlich schminkten sich die Kinder und bastelten an leuchtenden Partydekos. „Dann ging die Party los. Wir haben auch ein Tanzspiel gespielt, wo die Tanzfläche immer kleiner wurde. Und wir haben versucht unter einem immer niedriger werdenden Balken untendurch zu kriechen.“, so die Pöckinger Berichterstatter. Mit dem berühmtem Limbo-Tanz sorgten die Betreuer für körperliche Aktivität und boten den Kindern zugleich eine charmante Unterhaltung. Am Ende wanden sich einige Kinder gekonnt unter einem 15 cm tief gehaltenen Stab hindurch… sie hatten wahrlich ihren Spaß dabei. Das Schwarzlicht sorgte mit der UV-A-Strahlung im Gemeinschaftsraum für bunt leuchtende und lachende Kindergesichter und lustige, einzigartige Neon-Bemalungen.

Silvia poppte Maiskorn hoch, eine tolle Idee! Das duftende Popcorn wurde unserer 2. Jugendleiterin von der hungrigen Meute noch heiß förmlich aus den Händen gerissen. Ein dichtes Gedränge herrschte in der 2019 komplett neu eingerichtete Küche. Mit den Kult-Faktor Popcorn und Brause machte Silvia die Schwarzlichtparty zum super Kinderhit.

„Am Ende der Party gab es einen Kartenhausstapel Wettbewerb.“ Raphi und Dominik bauten konzentriert innerhalb 15 Minuten das höchste Kartenhaus, das am Ende 1 Minute stehen blieb. Die Kartenhäuser von Team 2 und Team 3 fielen zwischendurch immer wieder in sich zusammen. Hohe Konzentration, Geduld, gemeinschaftliche Abstimmungen und Feingefühl waren bei dieser Übung gefragt. Eigenschaften, die auch beim Schießsport unerlässlich sind. Spaß hatten ebenfalls alle!
„Danach sind wir alle ins Bett gegangen.“, schlossen David und Wolfgang ihren Bericht ab.

Sonntag

Am letzten Morgen standen alle müde von der Party des vergangenen Abends später auf. Gegen 9 Uhr versammelte sich die Mannschaft „zum letzten gemeinsamen Frühstück, dass wir alle sehr genossen.“, schrieben Marcel und Marinus in ihrem Bericht.

Im geräumigen, hellen Gemeinschaftsraum wurden wieder begeistert Kartenhäuser gebaut, „Schach gespielt“ oder in den Zimmern gespielt. Der Regen hatte über Nacht nachgelassen und die großen Pfützen auf dem 2.500 qm großen Grundstück waren annähernd komplett versickert. Die Sonne blinzelte sachte durch die grünen Bäume des umzäunten Gartens und animierte die Pöckinger Schützen ins Freie zu gehen. Die Jungs erwähnten: „Um bisschen an die frische Luft zu kommen, machten wir einen schönen Vormittagsspaziergang.“ Zwar führte uns der kurze Weg zum See am Waldrand noch an einigen matschigen Stellen entlang, jedoch gelangten wir bald zum malerischen Walchensee. An einer kleinen ruhigen Stelle am südlichen Ufer des Walchensees genossen die Kameraden:innen die frische Luft und den idyllischen Ausblick auf Wasser und Berge. Wetteifernd ließen die Kinder Steine flippen, warfen Boomerang Hölzer auf das Wasser und erkundeten das nahe Waldstück.

Nach der Frischluft und dem Auspowern gab es das letzte gemeinschaftliche Essen in der Jugendfreizeit. „Heute auf der Speisekarte stand: Wiener oder Weißwürste mit Brezn und Senf.“
So hatten die Pöckinger genug Kraft für den anstehenden Hausputz gesammelt. „Nach dem ausgiebigen Mittagessen stand putzen, Getränke zählen und aufräumen auf dem Programm.“ Alle halfen zusammen, das volleingerichtete Selbstversorgerhaus wieder rein zu hinterlassen.
Gespannt warteten die Kinder anschließend auf die Verkündung der Ergebnisse des gestrigen liegend Schießens. Mit 49 Ringen auf 5 Schuss erzielte jüngstes Mitglied Emilia das höchste Ergebnis.
Zu guter Letzt bedankte sich Jugendtrainer Kristian für den Zusammenhalt, die Kreativität, die Koordination, geforderte Konzentration bei Übungen und Lehrstunde und gegenseitige Achtsamkeit der braven Jugendgruppe.
„Zum Abschluss haben noch alle im Garten des Jugendhauses sich ausgetobt, bis dann schon die ersten Eltern zur Abholung kamen.“

Ein großer Dank an unsere Jugendleiterin Claudia, die das Wochenende wie üblich organisiert hatte und für die abwechslungsreichen Speisen sorgte. Herzlichen Dank an unsere 2. Jugendleiterin Silvia, die voller Einsatz mit ihren guten Ideen für stets erheiternde Stimmung sorgte. Auch Silvia überwachte die Trainingseinheiten und beschäftigte die Kinder. Großes Dankeschön an unseren engagierten Jugendtrainer Kristian, der die Kinder in der Theorie des Schießsportes lehrte, die sportlichen Trainings und das Gesellschaftsspiel ‚Werwölfe von Düsterwald‘ leitete und im Gesamten ebenfalls die Gruppe betreute. Ich half hier und da mal mit, war zuständig für die Fotodokumentation, schrieb mit tatkräftiger Hilfe der VSG-Berichterstatter diesen Artikel und erstellte wieder ein Fotobuch über das Jugendfreizeitwochenende.

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